Sieben Monate danach
Susann Rüthrich im Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern in Nünchritz-West
Am 21.01.2014 besuchte Susann Rüthrich die Siedlung im Westen von Nünchritz, die beim Elbehochwasser 2013 zum wiederholten Male komplett unter Wasser stand. Mehrere Bewohnerinnen und Bewohner hatten sich mit der Bitte an Susann Rüthrich gewandt, sich ihre Argumente für eine Umsiedlung anzuhören. Einigkeit bestand sofort darin, dass es ein schlüssiges Konzepts zum Hochwasserschutz über die Grenzen der Länder hinweg braucht. „Auch wenn in Tschechien der Wasserlauf noch so gut reguliert wird, nach dem Elbtal steht das Wasser dann hier in der Ebene.“ sagte eine Anwohnerin und ihr Nachbar ergänzte: „Aber wenn die hier einfach eine Mauer hinstellen, dann schießt das Wasser eben weiter und dann ist in Magdeburg Land unter.“
Susann Rüthrich versprach, beim Umweltministerium den Stand zu ermitteln, ob die Umweltministerkonferenz von 2013 ihre Arbeit fortführt, um länderübergreifende Lösungen zu erarbeiten: „Und das sollte nicht die sächsische Interpretation von Hochwasserschutz sein. Es muss andere Lösungen geben, als die Flüsse zuzumauern.“
Die Anwohnerinnen und Anwohner warten vor allem auf Ergebnisse anstelle weiterer Debatten. Auch wenn für die meisten nur eine Umsiedlung als Perspektive in Frage kommt, erkundigte sich Susann Rüthrich noch zum aktuellen Stand der Hochwasserhilfen. Die Förderpraxis der Sächsischen Aufbaubank mit Vorkasse durch die Antragssteller und allerlei Auflagen schließt für viele Betroffenen eine Inanspruchnahme aus. Dazu kommen erste gekündigte Versicherungspolicen, weshalb Susann Rüthrich auch eine Art verpflichtende kollektive Versicherung als Anregung mit auf den Weg gegeben wurde. „Auch wenn Hochwasserschutz in erster Linie Ländersache ist, werde ich den Kolleginnen und Kollegen im Umweltausschuss diese Anregungen mitgeben, damit zumindest das auf Bundesebene getan wird, was dort möglich ist.“ so Susann Rüthrich abschließend.