Unterwegs im Wahlkreis Meißen
Eine eindrucksreiche Wahlkreiswoche liegt auch im Kreis Meißen hinter mir und meinem Team. Begonnen haben wir mit einem Gespräch mit Landrat Arndt Steinbach, bei dem wir sehr intensiv und kontrovers über die Unterbringung und Versorgung der Asylsuchenden im Landkreis diskutierten. Einig waren wir uns hingegen bei der Notwendigkeit, dringend Wege gegen die verheerende Verbreitung von Crystal finden zu müssen.
Dieses Thema wurde gleich im folgenden Gespräch mit der Leiterin des Kreisjugendamts Christina Kutschke wieder aufgegriffen und besonders unter dem Aspekt der Folgen für Kinder aus betroffenen Elternhäuser beleuchtet. Maßnahmen in diesem Bereich, zum Beispiel Familientherapie, übersteigen schon jetzt bei Weitem die Planausgaben. Jedoch ist das Kreisjugendamt in vielerlei Hinsicht mit steigenden Fallzahlen konfrontiert und muss zudem immer häufiger als Ausfallbürge einspringen, sei es bei Erziehungsaufträgen der Schulen oder bei Inklusionsaufgaben. Erwartungen an die Arbeit der Jugendhilfe sind sehr hoch, die Ausstattung muss jedoch damit Schritt halten. Einen gesetzlich geregelter Betreuungsschlüssel ist auch im Bereich des Allgemeinen Sozialen Dienstes notwendig.
Wir haben aus diesem Gespräch einige Fragen und Aufträge für die Arbeit im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie in der Kinderkommission mitnehmen können.
Am Mittwoch folgte ein Besuch in der Frühgeborenenstation der Dresdner Uniklinik mit dem FamilieNetz, das sich intensiv um die ganze Familie kümmert, also auch Eltern auf dem ungewohnten Weg, einem Frühgeborenen die richtige Zuwendung zu schenken. Für Eltern im Landkreis Meißen ist die Neonatologie in Dresden der Anlaufort, gibt es doch nur drei Standorte davon in Sachsen. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Mario Rüdiger, dem Leiter der Station, ist aber gerade diese gezielte Spezialisierung ein Grund dafür, dass in Sachsen deutlich mehr der kleinen Kinder den Weg ins Leben schaffen als im Bundesschnitt. Wir trafen Eltern und lernten zwei kleine Frühgeborene kennen, die sich mit viel eigener Kraft, professioneller Pflege und dem Engagement ihrer Eltern ins Leben kämpfen.
Prof. Dr. Mario Rüdiger und sein Team leisten eine beeindruckende Arbeit und es ist wichtig, dass nachhaltige Versorgungskonzepte wie dieses Zusammenspiel aus Klinik, Eltern und Babys die entsprechende Förderung erhält. Weiterhin nahmen wir Hinweise mit nach Berlin, welche zum Teil naheliegenden Probleme Gesetzesvorhaben für Eltern von Frühgeborenen mit sich bringen.
Zum Abschluss der Wahlkreiswoche trafen wir uns mit dem Betriebsausschuss von Feralpi Stahl Riesa. Uns wurde sogleich deutlich, dass die Rente nach 45 Beitragsjahren und der Mindestlohn genau die Themen waren, die uns beim letzten Treffen 2013 für unsere Arbeit in Berlin mitgegeben wurden. Aber auch Fragen zur EEG-Umlage und der Energieerzeugung zum Eigenbedarf wurden mit den Kollegen diskutiert. Wie immer wurden zu Themen auch Zweifel oder kritische Nachfragen geäußert, letztlich bestand aber Einigkeit darüber, dass es immer einzelne Folgen oder kritikwürdige Einzelpunkte bei großen Gesetzesvorhaben gibt, die große Richtung aber die richtige ist. Ein nächstes Treffen wurde bereits ins Auge gefasst.