Stolpersteine gegen das Vergessen
Die Bürgerinitiative Stolpersteine in Meißen e.V. hat am 28. November 2017 neue Gedenksteine verlegt. Natürlich nahm auch Susann Rüthrich daran teil. „Drei weiteren Meißner*innen haben wir heute ein Denkmal gesetzt. Ihre Enkel und Urenkelkönnten heute unsere Klassenkamerad*innen, Kolleg*innen, Nachbar*innen und Freund*innen sein.“
Die pflastersteingroßen Gedenksteine sind als Kunstwerk von Gunther Demnig aus Nordrhein-Westfalen geschaffen worden. Gunther Demnig unterstützt seit Jahren europaweit mit diesen Stolpersteinen das Erinnern und Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Er war persönlich in Meißen vor Ort, um die Steine selbst einzusetzen.
Die Bürgerinitiative Stolpersteine in Meißen erforscht seit Jahren das Schicksal jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aus der Gesellschaft ausgestoßen, vertrieben und ermordet worden sind. Die Gedenksteine werden vor der letzten, freiwillig gewählten Adresse gepflastert. Sie erinnern dort an die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner und mahnen zugleich, Antisemitismus und Hass entschieden entgegen zu treten und keine Gleichgültigkeit aufkommen zu lassen.
Vor den Grundstücken auf der Elbstraße Nummer 26 und 32 in Meißen erzählt der Theologe Bernd Oehler über
das Schicksal von Marie Auguste Sachs und der Eheleute Elisabeth und Wilhelm Heymann, 1943 bzw. 1944 in Theresienstadt ermordet. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der freien Werkschule Meißen gedachten Künstler Gunther Demnig und die Bürgerinitiative Stolpersteine der früheren Meißner mit einer Schweigeminute.