EEG Umlage Industrieproduktion Mitbestimmung Wirtschaftsdemokratie
12. September 2013

Rüthrich bei Wacker Chemie AG Nünchritz

Die Bundestagskandidatin für Meißen Susann Rüthrich besuchte am 11.09.2013 das Wacker Chemie Werk in Nünchritz. Zusammen mit dem Betriebsvorsitzenden Klaus-Dieter Kasper, Stellvertreter Göran Gust und dem Betriebsrat Holger Ehmke sowie Kollegin Katja Blüher und DGB Regionsgeschäftsführer Ralf Hron führte Rüthrich eine sehr offene und anregende Diskussion. Die Gesprächspartner hatten klare Vorstellungen davon, was sich die angehende Bundestagsabgeordnete Rüthrich in den „Koffer für Berlin “ packen müsste, um gute Politik zu machen.2. skaliert

Für einen Weltweit aktiven Unternehmen mit rund 1.400 Beschäftigte spielt die Gestaltung der Energiewende eine entscheidende Rolle. Die Energie muss vor allem langfristig planbar bleiben und zudem müssen auch die Standortvorteile in den 16 Länder ausgeglichen werden. Nicht einsehbar ist es, wenn der eine Standort eine Befreiung von der EEG Umlage wegen Energieintensität  erhält, der andere Standort nicht.  Nur mit der Sicherung der Energiekosten kann ein Industriestandort seine Rentabilität erhalten.

„Die hohe Qualität unserer chemischen Ausgangsprodukte für die Weiterverarbeitung und spezielle Produkte sind unser Vorteil, nicht die Massenproduktion“, sagt der Betriebsratsvorsitzender Klaus-Dieter Kasper. Rüthrich erkundigte sich auch über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Unternehmen. Deutlich wurde es, dass vor allem die Kindebetreuung für Schichtarbeiter ein wichtiges Thema darstellt, was noch zu lösen ist.  Diskutiert wurde die Situation der beruflichen Erstausbildung im Unternehmen. 130 Bewerbungen haben in diesem Jahr vorgelegen,  für 20 Ausbildungsstellen.  Die Gesprächspartner sprachen mit Susann Rüthrich über die Einführung eines Mindestlohns und dessen Wichtigkeit im Schutz vor Dumping. Allerdings kann der Mindestlohn nur eine Untergrenze darstellen. Das eigentliche Ziel muss die Tarifverbindung sein. Beide stellen die Voraussetzung für gute Arbeit und eine sichere Rente im Alter und gute Pflege. Intensiv wurde über die Notwendigkeit vom Austausch mit politischen Vertretern im Bund und Land und gegenüber den regionalen Verwaltungsspitzen gesprochen. Dabei ging es um industriepolitische Verantwortung und das gegenseitige Verständnis von Ansprüchen und Vorstellungen. Die Region ist von hochwertigen Arbeitsplätzen ebenso abhängig wie das Unternehmen von einem grundsätzlichen Verständnis für die Industrieproduktion.

3.skaliertDie Diskutanten waren sich einig, dass ein „Realitätscheck“ mit Politikern nicht nur alle 4 Jahre stattfinden darf. Kontakt der Politik mit der Arbeitsbasis muss Dauerthema sein. „Die Mitbestimmung ist ein wesentliches Element unserer Vorstellung von Wirtschaftsdemokratie“, sagt die Bundestagskandidatin. Susann Rüthrich trifft im Rahmen ihrer Unternehmensbesuche Betriebs- und Personalräte aus der gesamten Region. Nicht nur in Nünchritz verabredete man sich dauerhaft in Gespräch zu bleiben.