Gleichstellung Menschenrechte; Öffnung der Ehe
4. Juni 2015

Zeitpunkt für die Öffnung der Ehe ist da – Union muss sich endlich der Realität stellen!

Der Zeitpunkt für die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule auch in Deutschland ist da. Ich unterstütze ausdrücklich den Vorschlag der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, alle Abgeordnete des Bundestages über diese Frage frei und ohne Fraktionszwang abstimmen zu lassen.

Nach Einschätzung des Bundesjustizministers und vieler Fachleute benötigen wir für eine Öffnung der Ehe keine Änderung des Grundgesetzes. Mit einer Mehrheit im Bundestag können wir Abgeordnete über alle Fraktionsgrenzen hinweg das überfällige Signal setzen: Der Staat misst Liebe und gelebte Verantwortung zwischen zwei Menschen nicht länger mit zweierlei Maß!

Leider verschließt sich unser Koalitionspartner im Bund und in Sachsen stur der gesellschaftlichen Realität. Traditionelle Familien aus Vater, Mutter und Kind, Alleinerziehende Mütter und Väter, lesbische und schwule Paare mit Kindern in Regenbogenfamilien zeigen uns längst: Der Familienbegriff wandelt sich, Familien sind bunt und vielfältig. Sie alle verdienen Gleichbehandlung und staatlichen Schutz.

Dies sieht nicht nur die Mehrheit der Bevölkerung seit langem so, auch die Spitze der evangelische Kirche in Deutschland, ein breites Bündnis aus Prominenten aus Kultur und Wissenschaft sowie eine angekündigte Initiative aus dem Bundesrat fordern: Die Zeit ist reif für eine volle Gleichstellung. Es gibt keine Gründe für eine Ehe erster und zweiter Klasse.

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind für gleiche Rechte für alle Liebenden – unabhängig vom Geschlecht. Wenn zwei Menschen füreinander oder für ein Kind dauerhaft Verantwortung und Fürsorge übernehmen wollen, verdient dies unser aller Respekt – und endlich gleiche Rechte!