Susann Rüthrich wird stellvertretende Ausschussvorsitzende des 2. NSU-Untersuchungsausschusses

Am 25.11.2015 wurde der zweite NSU-Untersuchungsausschuss auf Bundesebene eingesetzt. Noch immer gibt es ungeklärte Fragen rund um die Mordserie des NSU, die nicht alleinig im Gerichtssaal geklärt werden können. Susann Rüthrich wird im neuen Untersuchungsausschuss den stellvertretenden Vorsitz übernehmen:

„Es gibt immer noch Erkenntnislücken bezüglich des Unterstützer*innennetzwerks, der Verbindungen zur organisierten Kriminalität, sowie Behördenhandelns. Deshalb wollen wir noch einmal die Möglichkeiten nutzen, die ein Untersuchungsausschuss bietet. Wir haben uns zwar viel vorgenommen, aber wir beginnen nicht bei null. Wir können auf die Erkenntnisse aus dem ersten Untersuchungsausschuss, sowie des Prozesses in München aufbauen und arbeiten eng mit den Untersuchungsausschüssen der Länder zusammen.

Mir ist besonders wichtig, dass die Perspektiven der Betroffenen einbezogen werden. Ihnen wurde unterstellt, dass sie selbst in die Morde verstrickt sind. Das zeigt, wie tief verankert Vorurteile in unserer Gesellschaft sind und wie sie das Handeln von Behörden, Politik und Medien beeinflussen. Das muss sich ändern. Dazu gibt es bereits Handlungsempfehlungen, die aus dem ersten Untersuchungsausschuss hervorgegangen sind und deren Umsetzung nun geprüft wird. Die Lehre aus den NSU-Komplex muss gezogen werden, um erschüttertes Vertrauen wieder herzustellen und zukünftig konsequent rechten Straftaten entgegen zu treten“.

Hier geht es zum Interview mit vorwärts.